Gedichte, Aphorismen und Weisheiten von Sri Chinmoy
zum Thema "Gebet"
Gott mag uns unbekannt sein, aber Er ist nicht unerkennbar.
Unsere Gebete und Meditationen führen uns zu diesem Unbekannten.
Millionen Gebete sind
seit undenklichen Zeiten geschrieben worden,
aber kein Gebet gleicht diesem:
„Dein Wille geschehe.“
Immer wenn ich seelenvoll bete, enthüllt sich eine neue Welt,
eine neue Ebene des Seins erfüllt mich mit Erstaunen,
und ich entdecke überraschende Wahrheiten.
Zwischen Gebet und Meditation besteht folgender Unterschied:
Wenn ich bete,
spreche ich und Gott hört zu.
Wenn ich meditiere,
spricht Gott und ich höre zu.
Anstrengung und intensives Beten sind zwei verschiedene Dinge. Wir können intensiv beten, ohne unsere Nerven anzustrengen. In einem Gebet kann größte Intensität liegen, Intensität ist jedoch nicht das Gleiche wie Anstrengung.
Für Frieden im Verstand ist Gebet unerlässlich. Auch nur fünf Minuten lang mit voller Konzentration und zielgerichteter Ergebenheit zu Gott um Frieden zu beten ist von größerer Bedeutung, als viele Stunden mit sorgloser und entspannter Meditation zu verbringen.
Das Beste ist, zu Gott nur um die Erfüllung Seines Willens in uns und durch uns zu beten. Dann erwarten wir nichts von Ihm, nicht einmal unbewusst. Dadurch geben wir Ihm die Verantwortung und wir werden Beobachter.
Beim Beten ist es das Beste, sehr formell und systematisch vorzugehen, eine Absicht zu haben und eine Vorgehensweise. Aber wir sollten uns auch der Gefahr bewusst sein, dass das Gebet leicht mechanisch werden kann, wenn es zu formell wird.
Unsere Gebete können einer anderen Person helfen,aber wir müssen wissen, wie. Wir beten zu Gott und diese bestimmte Person hat Gott in sich. Wenn wir für ihr Wohlergehen beten, berühren wir diese Person nicht direkt: Wir berühren Gott in ihr. Unser Gebet richtet sich an Gott, die Quelle.
Wir alle bedürfen
der Herzensgebete
und nicht
der Papageiengebete.
Ein jeder von uns hat zu Gott gebetet, damit Er uns bestimmte Wünsche erfüllt. Dann, nach einiger Zeit, schämen wir uns. Dann fragen wir uns: "Wie konnte ich für solche dummen Dinge beten?" Doch zum Korrigieren der Fehler ist es nie zu spät.
Wenn mein Gebet eine Tat ist,
verschwindet mein irdisches Trennungsdenken,
und mein himmlisches Einsseinssleben erscheint.
Mein Gebete sind
der Schutzschirm
meines Herrn.
Ein Mann des Gebets kann selbst
in der dunkelsten Nacht
mit Leichtigkeit die Sterne sehen.